© Suling & Zenk GbR / Erstellt am 29.04.2024 - 11:19 Uhr

DORMAGO

Dormagen in der Römerzeit – das Buch zum Welterbe

11.09.2021 / 11:49 Uhr — Dormago / duz

Es ist nicht das erste Buch des Archäologen und Historikers Jost Auler. Es könnte aber das erfolgreichste des Stürzelbergers werden. Denn es ist die aktuellste Darstellung von „Dormagen in der Römerzeit“, quasi der Begleitband zum Welterbe und außerdem „nicht nur für Professoren geschrieben“, würdigte Bürgermeister Erik Lierenfeld die gute Lesbarkeit der 168 Seiten. „Für mich ist es ein Tag der Freude“, lobte Kreisarchivar Dr. Stephen Schröder die „Synthese des heutigen Wissens“ über die römische Geschichte. Die positive Bewertung und Aulers emotionale Schilderungen bei der Vorstellung ließen bei Hans-Jürgen Peters Vorfreude auf die Lektüre aufkommen: „Es macht sicher Spaß, das Buch zu lesen. Die Sparkassenstiftung hat die Veröffentlichung gerne unterstützt.“

Erst seit Ende Juli ist das Römerkastell Durnomagus als Bodendenkmal gemeinsam mit dem Niedergermanischen Limes von der UNESCO als Welterbe anerkannt. Nur fünf Wochen nach dieser historischen Entscheidung ist das Buch erschienen, das der Geschichtsverein Dormagen und die Untere Denkmalbehörde der Stadt mit Unterstützung durch das Archiv im Rhein-Kreis Neuss und die Sparkasse Neuss herausgeben.

Die Bedeutung der Römerzeit für Dormagen wurde Erik Lierenfeld in der Schule nicht so richtig vermittelt. Umso mehr ist er daran interessiert, möglichst viele und besonders junge Menschen für die Vergangenheit zu interessieren: „Wir möchten das Welterbe in Zukunft sichtbar werden lassen – im Rahmen von Ausstellungen, aber auch in Form dieses Buches, das die Leser mit auf eine spannende Entdeckungsreise in unsere Geschichte nimmt. Es ist ein spannendes Nachschlagewerk für alle, die sich für die Römer in unserer heimatlichen Umgebung interessieren. Auch die weiterführenden Schulen und die Stadtbibliothek werden deshalb in den kommenden Wochen mit diesem Buch ausgestattet“, erklärt der Bürgermeister.

Für Jost Auler schließt sich geradezu ein Kreis: Als Student war er bei Grabungen im Stadtgebiet dabei und schlussfolgerte seitdem immer wieder interessante Aspekte der Römerzeit. 42 Jahre nach der letzten relevanten Veröffentlichung eines Buches zum Thema durch Dr. Gustav Müller stellt er nun nicht nur die Geschichte des Truppenlagers, die Ausbildung der Soldaten und Pferde, typische Speisen, die landwirtschaftliche Versorgung sowie das Leben im benachbarten Lagerdorf dar. Auch das römische Erbe im gesamten Stadtgebiet wird in dem Band geschildert – vom Nymphenheiligtum bei Gohr über die „villa rustica“ in Nievenheim bis zum Brandgräberfeld in Zons. Weitere Themen sind etwa der Rheinverlauf zu römischer Zeit oder die Geschichte der Militärziegelei auf dem heutigen Gelände des Freibads Römer Therme. „Ein inhaltlicher Schwerpunkt liegt klar auf der Darstellung der römischen Reiterei. So mussten die Soldaten unter anderem in der Lage sein, in voller Ausrüstung auf ein rennendes Pferd aufzuspringen“, erläutert Auler. Passend: Das Thema Reiter und Pferd ist auch Dormagens Leitthema im Rahmen des Welterbes.

In Durnomagus war die „Ala Noricorum“ stationiert – eine Reitereinheit, die als schnelle Eingreiftruppe der Grenzbewachung diente. Ihre Befestigungsanlage entstand zunächst in Holz-Erde-Bauweise, später in Stein. Jüngste Entdeckungen belegen, dass das Kastell bis 193 n. Chr. bestand. Dann wurde die Reitereinheit verlegt. In der Spätphase des römischen Reiches bestand noch einmal ein kleines Eckkastell. Mit den Germaneneinfällen endete dieses Geschichtskapitel.

„Dormagen in der Römerzeit“ umfasst 168 Seiten mit 120 farbigen Abbildungen. Auf dem Titel ist eine aus 300 Teilen zusammengepuzzelte Reitermaske zu sehen, von denen es offenbar nicht sehr viele gab. Sie wurden wohl insbesondere bei Turnieren getragen. Das Buch ist ab sofort unter anderem in der City-Buchhandlung erhältlich, kann beim Geschichtsverein bestellt werden und wird nach den Worten des Kulturausschussvorsitzenden Joachim Fischer demnächst auch in der Tourist-Info Zons zu kaufen sein. Es kostet 14,50 Euro.

Informationen zum Welterbe auf Dormago

 

Fotoquelle: Dormago / duz

Pressefotos
Vorstellung eines gelungenen Buches, von rechts: Autor Jost Auler, Kreisarchivar Dr. Stephen Schröder, Joachim Fischer (Geschichtsverein), Hans-Jürgen Peters (Sparkassenstiftung), Harald Schlimgen (Denkmalschutzbeauftragter), Henrike Puderbach (Tochter Auler), Bürgermeister Erik Lierenfeld
Vorstellung eines gelungenen Buches, von rechts: Autor Jost Auler, Kreisarchivar Dr. Stephen Schröder, Joachim Fischer (Geschichtsverein), Hans-Jürgen Peters (Sparkassenstiftung), Harald Schlimgen (Denkmalschutzbeauftragter), Henrike Puderbach (Tochter Auler), Bürgermeister Erik Lierenfeld